Archiv für den Monat: Januar 2022

RABIH MROUÉ

Rabih Mroué ist ein in Berlin lebender Künstler, Schauspieler und Regisseur, dessen Werk Bildende Kunst, Performance und Theater verbindet. Im Wechselspiel zwischen Realität und Fiktion nutzt Mroué Dokumente, Videomaterial, Fotografien und Objekte, um die Autorität von archivierten Zeugnissen zu hinterfragen. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Beirut Art Center Association (BAC), Mitherausgeber der TDR: The Drama Review (NYC) sowie Regisseur an den Münchner Kammerspielen. Von 2012-15 war er Fellow des Internationalen Forschungszentrums „Verflechtungen von Theaterkulturen“ Berlin.

Zu seinen aktuellen Bühnenarbeiten gehören Ode to Joy (2015), Riding on a cloud (2013) und mit Lina Majdalanie 33 RPM and a Few Seconds (2012). Seine letzten Ausstellungen waren u.a. MOMA 2015, Mesnta Gallerija (Ljubljana, 2014), SALT (Istanbul, 2014), CA2M (Madrid, 2013) und DOCUMENTA 13.

Vom 30. März bis 3. April 2016 war eine Werkschau der wichtigsten Arbeiten des Künstlers (in Zusammenarbeit mit Lina Majdalanie) mit dem Titel Outside the Image Inside Us im HAU – Hebbel am Ufer zu sehen.

Ivana Müller

Ivana Müller ist Choreografin, Künstlerin und Autorin von Texten. In ihren choreografischen und theatralischen Arbeiten, Performances, Installationen, Textarbeiten, Video-Vorträgen, Audio-Stücken, Führungen und Web-Arbeiten überdenkt sie die Politik des Spektakels und des Spektakulären, untersucht den Ort des Imaginären und der Vorstellungskraft, hinterfragt den Begriff der „Partizipation“, untersucht die Idee des Wertes und seiner Repräsentation und lässt sich immer wieder von der Beziehung zwischen Performer und Zuschauer inspirieren.

In ihren Stücken erschafft sie oft Zustände des „Möglichen“, indem sie die Zuschauer einlädt, sich kollektiv oder individuell auf die Erfahrung des Vorstellens einzulassen und auf diese Weise das „Mögliche“ immer wieder neu zu erfinden. Obwohl sie in verschiedenen Formaten arbeitet, bleibt das Theater der Hauptkontext, in dem sie ihre Arbeit entwickelt.

Ihre Stücke – unter anderem How Heavy Are My Thoughts (2003), Under My Skin (2005), While We Were Holding It Together (2006), Playing Ensemble Again And Again (2008), Working Titles (2010), 60 Minutes of Opportunism (2010), Partituur (2011), In Common (2012), We Are Still Watching (2012), Positions (2013), Edges (2016), Conversations Out of Place (2017) – wurden auf einigen der wichtigsten Theaterfestivals und Spielstätten in Europa, USA und Asien sowie in Kontexten der Bildenden Kunst präsentiert.

Ivana Müller wurde in Zagreb geboren und wuchs in Kroatien und in Amsterdam auf. Sie lebt in Paris und arbeitet international.

Fäden

Fäden | Ivana Müller & Dance On Ensemble & Münchner Kammerspiele |Münchner Kammerspiele, München

Ginevra Panzetti / Enrico Ticconi

Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi arbeiten seit 2008 als Duo und leben in Berlin und Turin. Ihre künstlerische Forschung verbindet Tanz, Performance und visuelle Kunst. Sie vertiefen Themen, die mit der historischen Verbindung von Kommunikation, Gewalt und Macht zu tun haben, und greifen auf alte Vorstellungen zurück, um hybride Figuren oder Bilder zwischen Geschichte und Gegenwart zu schaffen.

Beide absolvierten die Akademie der Schönen Künste in Rom und besuchten Stoà, die Schule für rhythmische Bewegung und Philosophie in Cesena, die von Claudia Castellucci geleitet wird. Im Jahr 2010 zogen sie nach Deutschland und schlugen individuelle, aber sich gegenseitig ergänzende Wege ein: Ginevra studierte Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig und Enrico Tanz, Kontext, Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum für Tanz (HZT) in Berlin.

Internationale Anerkennung erlangten sie mit ihrer choreografischen Arbeit HARLEKING (2018), die neben einigen der wichtigsten internationalen Festivals auf der europäischen Plattform AEROWAVES Twenty 19, der New Italian Dance (NID) Platform und von der Tanzplattform Deutschland 2020 präsentiert wurde.

2019 gewannen sie den 13. Arte Laguna Preis für die ortsspezifische Performance JARDIN / ARSENALE, erhielten den Danza&Danza Preis als Nachwuchschoreographen und wurden vom Jahrbuch Tanz als „Promising Talent of the Year“ nominiert.

Ihre letzte künstlerische Recherche untersuchte die Symbolkraft der Flagge und nahm durch die Realisierung einer aus zwei choreografischen Arbeiten bestehenden Dypthese (AeReA / 2019 und ARA! ARA! / 2021) Gestalt an und wurde mit einer filmischen Arbeit (Silver Veiled / 2021) abgeschlossen. Mit AeReA gewannen sie die erste Ausgabe des Premio Hermès Danza Triennale Milano, während ARA! ARA! wurde von der Fondation d’entreprise Hermès im Rahmen des New Settings Program unterstützt. Das filmische Werk Silver Veiled wurde vom Dublin Dance Festival in Auftrag gegeben und wird auf dem Torino Film Festival präsentiert.

Im Jahr 2021 werden sie im Auftrag des Berliner Dance On Ensembles ihr letztes Gruppenstück MARMO realisieren, eine choreografische Antwort auf die Arbeit von Lucinda Childs. INSEL, ihr neuestes choreografisches Werk für 4 Performer, wird 2023 beim Tanz Im August Festival in Berlin uraufgeführt.

www.panzettiticconi.com