Archiv für den Monat: Februar 2017

Tenacity of Space

Choreografie / Regie: DEBORAH HAY

Künstlerische Mitarbeit: Jeanine Durning und Ros Warby

Jeanine Durning ist eine Choreografin und Tänzerin aus New York. Das Magazin The New Yorker schrieb über ihre Arbeit, sie hätte „das Potential zu philosophischer Erkenntnis und theatraler Katastrophe.“ Sie erhielt den Alpert Award für Choreografie, sowie eine Reihe von Stipendien und Künstlerresidenzen. Zusätzlich zu ihren eigenen Projekten hat sie mehr als 25 Werke für verschiedene Kompanien, Künstler und Institutionen geschaffen, zuletzt für das Toronto Dance Theatre. Als Performerin hat Jeanine Durning mit vielen Choreografen mit unterschiedlichen künstlerischen Handschriften zusammengearbeitet. Seit 2005 arbeitet sie mit Deborah Hay, tanzte in Ensemblestücken wie O,O und If I Sing to You, und war bei Deborah Hays Projekt für Motion Bank beteiligt, für das sie das Solo No Time to Fly, das Trio As Holy Sites Go und das Duett As Holy Sites Go/duet (mit Ros Warby) adaptierte. Jeanine Durning ist eine erfahrene Lehrerin und unterrichtet an der SNDO Amsterdam, dem HZT Berlin und an mehreren amerikanischen Universitäten.

Ros Warby ist eine angesehene Australische Tänzerin und Choreografin, deren Arbeiten vielfach ausgezeichnet wurden und in Australien, Europa und den USA zu sehen sind, unter anderem bei der Biennale Venedig, Dance Umbrella, am Sydney Opera House und am Dance Theatre Workshop in New York. Die Charaktere in ihren Soli überwinden das Archetypische, indem sie zwischen ikonischen Figuren und abstrakten Ideen oszillieren. Neben ihrer Arbeit als Performance-Künstlerin arbeitet Ros Warby auch mit Tanzkompanien wie der Lucy Guerin Inc. und der Deborah Hay Company. Sie ist zur Zeit Gastprofessorin an der University of California, Los Angeles (UCLA) am Department for World Arts and Cultures/Dance.

In Zusammenarbeit mit Ty Boomershine, Amancio Gonzalez, Brit Rodemund, Christopher Roman und Jone San Martin

Lichtdesign: Tanja Rühl

Tanja Rühl erhielt ihre Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik an der Oper Frankfurt und war ab 2002 beim Ballett Frankfurt unter der künstlerischen Leitung von William Forsythe als Beleuchtungsassistentin tätig. Nach der Neugründung der Forsythe Company übernahm sie 2005 die Position des Lighting Supervisor und schuf seit 2007 für das Ensemble  zahlreiche Lichtdesigns. Als Mitglied des Forsythe Production Teams ist sie für Fragen in den Bereichen Technik und Design weltweit als Beraterin bei der Einstudierungen von Forsythes Werken tätig. Seit Sommer 2014 konzentriert sie sich auf eine internationale Karriere als freischaffende Lichtdesignerin mit verschiedensten Künstlern und Compagnien.

Komposition und Live-Electronics: Mattef Kuhlmey

Matter Kuhlmey ist Musiker, Sounddesigner und Musiklehrer. Mit seiner Band ALP vertont er Stummfilme. Sein Label FORTSCHRITT MUSIK ist Plattform für befreundete Bands. Seit fünfzehn Jahren unterrichtet er polnische, tschechische und deutsche Jugendliche im Projekt LANTERNA FUTURI . Seit mehreren Jahren arbeitet er als Theatermusiker, hauptsächlich im Bereich von Tanztheater und Performance, wobei ein wesentliches Interesse in der Erkundung und Balance von technischen Möglichkeiten und musikalischer Tradition liegen.

Kostümdesign: Judith Adam

Judith Adam studierte in Berlin Mode-Design. Seit 2004 ist sie als Kostümbildnerin tätig und arbeitet seitdem mit dem Choreografen Tim Plegge zusammen. Es entstanden zahlreiche gemeinsame Arbeiten darunter Momo, Kaspar Hauser und aktuell Ein Sommernachtstraum. Sie entwarf zudem Kostüme für die Ballette von Reginaldo Oliveiras (Der Fall M., Anne Frank) und Antoine Jully (Jurassic Trip, Men and Women). Außerdem arbeitet sie mit der Tanzregisseurin Helena Waldmann (Made in Bangladesh, Gute Pässe schlechte Pässe), Amigo Kadir Memis (Cabdance) und Gabriele Reuter (Tourist – a de-centred play, The Amplitude) zusammen. Neben ihrem großen Interesse für den zeitgenössischen Tanz, gestaltet Judith Adam Kostümbilder fürs Musiktheater und arbeitet mit Regisseuren wie Corinna Tetzel, Michaela Dicu, Elmar Ottenthal und Annette Leistenschneider zusammen. An der Kunsthochschule Dresden leitet sie als Gastdozentin ein Seminar über das Tanzkostüm.

Schnittgestaltung und Anfertigung der Kostüme: Sophia Piepenbrock-Saitz

Sophia-Elise Piepenbrock-Saitz studierte von 2011 bis 2015 Kostümgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und schloss das Studium als Diplom-Designerin ab. Zuvor absolvierte sie eine Ausbildung zur Damenmaßschneiderin. Seit 2017 ist sie selbstständig tätig und fertigt Kostüme für Theater- und Tanzproduktionen sowie Aufträge für Privatkunden an. Sie hat bereits in verschiedenen Kostümwerkstätten gearbeitet, wie zum Beispiel in der Semperoper Dresden, am Friedrichstadtpalast Berlin und im Sydney Opera House.

Assistenz der Choreografin: Katharina Rost

 

Deborah Hay:

Tanz ist meine Form des politischen Aktivismus. Es geht nicht darum wie ich tanze oder warum ich tanze. Es geht darum, dass ich tanze.

Tenacity of Space stellt einen elementaren Verlust von erlerntem Tanzwissen dar. Die fünf Tänzer von DANCE ON sollten sich weniger auf ihre Körper und was diese tun können verlassen als auf die schonungslose Wahrnehmung von allem in ihrem Blickfeld, was ihre bewegten Körper unterstützen kann. „Die Unermesslichkeit ist in uns. Sie ist mit einer Art Ausweitung des Seins verbunden, die vom Leben gezügelt und von der Vorsicht zurückgehalten wird.“ (Gaston Bachelard, Poetik des Raumes)

Erkennbare Bewegungen spielen in meiner Arbeit keine Rolle. Stattdessen schaffe ich Bedingungen, die dazu dienen, eine Atmosphäre von undefinierbarer Logik für die Tänzer und Zuschauer zu erzeugen. Was mich an Tenacity of Space so interessiert, ist die Tatsache, dass ich nicht benennen oder zeigen kann, wie das DANCE ON ENSEMBLE auf meine Choreografie reagiert. „Tenacity of Space“ ist ein Ausdruck, auf den ich stieß, als ich Jim Craces Roman Harvest gelesen habe. Während der 5-wöchigen Probenarbeit mit dem Ensemble habe ich das Buch das zweite Mal gelesen. Der Ausdruck ist vielleicht aufgrund von zwei Nachrichten hängen geblieben. Erstens Trumps Aufstieg an die Macht und zweitens die Syrische Diaspora. In der zweiten Woche mit den Tänzern hatte ich das Bedürfnis, diese unglaublichen Weltzustände ins Stück einzubringen. Die Änderung des Titels von Nothing Is Outside zu Tenacity of Space änderte auch die Art, wie wir weiter miteinander gearbeitet haben.

Premiere: 24. März 2017, tanzhaus NRW, Düsseldorf

Produktion: DANCE ON / DIEHL+RITTER gUG

Koproduktion: tanzhaus nrw, ADC-Association Danse Contemporaine Genève

Gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags

DANCE ON ist eine Initiative der DIEHL+RITTER gUG, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union im Rahmen von DANCE ON, PASS ON, DREAM ON