Choreografie: Lucinda Childs
Einstudierung: Ty Boomershine
Mit: Ty Boomershine, Anna Herrmann, Emma Lewis, Gesine Moog, Omagbitse Omagbemi, Lia Witjes Poole
Licht Design: Martin Beeretz
Sound Design: Mattef Kuhlmey
Kostüme: Alexandra Sebbag
Video: Jubal Battisti
Online-Premiere: 18. bis 20. Dezember 2020, Radialsystem Berlin und STUK. House for Dance, Image and Sound
Die WORKS IN SILENCE geben Einblick in eine entscheidende Entwicklungsphase einer der wichtigsten Choreograf:innen des 20. Jahrhunderts.
Die Zusammenstellung früher Werke aus Lucinda Childs weitreichendem Oeuvre ist eine tanzgeschichtlich höchst bedeutsame Rarität, da die meisten der Stücke seit ihrer Uraufführung in den 1970er Jahren nie wieder gezeigt wurden. Sie stammen aus einer choreografischen Phase, in der Childs alle Kennzeichen der Judson Dance Theater-Ära – wie die Nutzung von Requisiten, Alltagsobjekten, Sprache und symbolischen Gesten – schon hinter sich gelassen hatte und sich ganz auf die Wege des Körpers durch den Raum konzentrierte. Der Anfang aller Bewegung war für sie der Akt des Gehens. Vom Gehen zum Laufen, zum Richtungswechseln, zum Hüpfen, zum Springen: Die WORKS IN SILENCE zeigen die Evolution von der Bewegung zum Tanz in Lucinda Childs choreografischer Vision.
„Ich finde es sehr musikalisch, wenn Tänzerinnen und Tänzer einen Puls teilen“, sagt sie. „Sie müssen einander zuhören. Das tun musikalische Ensembles auch. Sie stimmen sich sehr präzise aufeinander ein.“ Die Stücke öffnen den Blick auf eine wichtige Periode des Umbruchs im Werk einer Künstlerin, deren Einfluss auf die Bildende Kunst wie auch auf eine Generation nachkommender Choreograf:innen nicht überschätzt werden kann. Von den Tänzer:innen erfordern sie eine Fragilität und Menschlichkeit, die sich erst durch langjährige, gelebte Erfahrung offenbart. Sie sind somit ideal geeignet für eine Gruppe von Tänzer:innen ist, die mit viel eigener Geschichte und tiefem Lebenswissen auf die Bühne kommen. Wenn alle Künstlichkeit und Theatralik wegfallen, zeigt sich die Schönheit und Klarheit der Weisheit.
Produktion: Dance On/DIEHL+RITTER
Ko-Produktion: STUK. House for Dance, Image and Sound /Münchner Kammerspiele
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.