Archiv für den Monat: November 2017

Man Made

Konzept / Choreografie: Jan Martens

In künstlerischer Zusammenarbeit mit Ty Boomershine, Amancio Gonzalez, Brit Rodemund, Christopher Roman, Jone San Martin

Outside Eye: Renee Copraij
Lichtdesign: Dominique Pollet
Komposition und LIve-Electronics: Mattef Kuhlmey
Kostüme: Sophia Piepenbrock-Saitz

2017.
Es sind unsichere Zeiten. Wenn Populisten die Macht ergreifen, wenn Meinungen und „fake news“ zu viel (Internet-)Raum in Anspruch nehmen und Debatten nur noch ultra-polarisiert verlaufen, dann bleibt kein Platz für Genauigkeit und Sorgfalt, für Nachdenken, für Empathie. In Man Made konstruiert Jan Martens aus dem Wissen und Können, der Erfahrung und Empfindsamkeit von fünf Tänzern, die schon seit vielen Jahren tanzen, ein neues choreografisches und soziales System. Zusammenarbeiten, sich gegenseitig zuhören, einfühlsame Entscheidungen treffen können – das sind die Fähigkeiten, die zum Erfolg dieses komplexen Bewegungssystems führen werden. Vielleicht. Die Choreografie lebt von der Arbeit des Tanzens und von der Möglichkeit, sich im Einklang mit anderen zu bewegen. Sie zeigt, dass wir Kunst machen und anschauen, um bessere Menschen zu werden. Hoffentlich.

Und das Ergebnis? Ist es eine Illusion? Eine Fata Morgana? Eine Utopie? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass das körperlich-dynamische System von Man Made eine lebensnotwendige Menge Naivität enthält. Ein Lichtblick in dunklen Zeiten.

Premiere am 11. März 2017, Kampnagel Hamburg

Produktion: Dance On / DIEHL+RITTER
Koproduktion: Kampnagel Hamburg

 

Water between three hands

Konzept / Regie: Rabih Mroué

In künstlerischer Zusammenarbeit mit Ty Boomershine, Amancio Gonzalez, Brit Rodemund, Christopher Roman, Jone San Martin, Ami Shulman

Live-Musik/Komposition: Philipp Danzeisen
Licht: Benjamin Schälike
Sound: Mattef Kuhlmey

Sterben, Verschwinden, Abschiednehmen sind Prozesse des Übergangs zur Abwesenheit. Man verliert etwas, jemanden, sich selbst. Doch zugleich bleibt das, was verloren gegangen ist, und schreibt sich in unser Gedächtnis ein. Wir tanzen auf den Spuren eines existierenden Bildes, sammeln Fragmente, versuchen ein Ganzes zu sehen, das nicht existiert. Wir tragen Wasser, das durch unsere Hände rinnt. Wenn es keinen Anfang gibt, dann gibt es auch kein Ende, keine Grenze, keine Hierarchie.

In seiner ersten Arbeit mit Tänzern beschäftigt sich Rabih Mroué mit dem Wechselspiel zwischen An- und Abwesenheit, Realität und Fiktion. Die Körper der Darsteller sind dabei die Orte, an denen sich diese fraglichen Abgrenzungen als archivierte Sedimente ablagern.

Premiere: 23. April 2016, Kampnagel I K2, Hamburg

Produktion: Dance On / DIEHL+RITTER
Koproduktion: Kampnagel Hamburg, tanzhaus nrw
In Zusammenarbeit mit der Tanzfabrik Berlin im Rahmen des Residenz- und Veranstaltungsprogramms